Ausländer als Kunden

Was ist bei dieser Kundengruppe zu beachten?

Schulfach: Kundenkommunikation und -Service, 2. Lehrjahr

Bei ausländischen Kunden wird unterschieden zwischen Touristen und in Deutschland lebenden Bürgern, die eine fremde Staatsangehörigkeit haben. Viele von ihnen sind sehr integriert und fallen etwas aus der Kundengruppe heraus.
Weil Ausländer häufig nicht gut deutsch sprechen, helfen Ihnen mehrsprachige Beschriftungen und Symbole auf Produkten, für den Notausgang, die Toiletten usw.
Trotzdem möchten Ausländer als Kunden genauso ernst genommen werden wie jede andere Kundengruppe auch. Sie mögen es nicht, wenn man sich über sie lustig macht oder sie nicht ernst nimmt. Weil sie oft Gewohnheiten aus ihrer Heimat beibehalten möchten, schätzen sie es in der Regel, viele ihrer heimischen Artikel zur Auswahl zu haben. 

Die ausländischen Mitbürger

Viele Mitbürger in Deutschland haben eine türkische, italienische oder ehemals jugoslawische Herkunft. Viele andere Nationalitäten sind natürlich auch vorhanden (siehe Statistik).

Herkunftsland: Bürger

Türkei: 1.506.000
Italien: 588.000
Serbien: 425.000
Russland: 332.000
Polen: 308.000
Marokko: 294.000
Griechenland: 265.000
Kroatien: 244.000
Portugal: 235.000
Algerien: 218.000

Deutschland 2011

Weil sie aus so vielen verschiedenen Gebieten kommen, stehen natürlich auch ganz verschiedene Einkaufsgewohnheiten und Kaufmotive individuell im Vordergrund. Die meisten ausländischen Kunden behalten jedoch einen Teil der heimatlichen Gewohnheiten bei und kaufen gerne Produkte aus der Heimat. Fladenbrot, Schafskäse, Oliven oder auch Sojabohnen gehören schon länger zum gängigen Sortiment eines Lebensmittelgeschäfts und werden auch gerne von Deutschen eingekauft. Unter den Türken gibt es zum Beispiel viele beliebte Teesorten und Gewürze, die sie auch gerne in türkischen Lebensmittelgeschäften einkaufen.

Die Touristen

In Deutschland boomt der Tourismus zwar nicht so stark wie in einigen südlichen Ländern, doch über 20 Mio Touristen verzeichnet das Land jährlich. Dazu zählen in erster Linie die europäischen Nachbarn aus der Schweiz, Belgien, Italien, Frankreich, Dänemark und den Niederlanden. Sie kaufen neben Produkten des alltäglichen Bedarfs gerne Mitbringsel und typisch deutsche Produkte ein. Dazu zählen zum Beispiel Lebensmittel wie deutsche Weine und Käsesorten, aber auch Non-Food Artikel wie zum Beispiel Schmuck.

Anforderungen an das Verkaufspersonal

Aufgrund der häufigen Verständnisprobleme bei Ausländern können Sie als Verkäufer natürlich ganz besonders mit zwei Dingen bei ihnen punkten: Fremdsprachenkenntnisse und eine übereinstimmende Körpersprache. Die Weltsprache Englisch ist für Kaufleute im Einzelhandel sehr vorteilhaft und die gängigen Vokabeln der eigenen Branche sollten auch beherrscht werden. Sie können zwar nicht alle Sprachen lernen, doch einige wenige Worte einer Sprache sollten Sie schon lernen, falls Sie viele Kunden aus diesem Land haben. Schon eine freundliche Begrüßung auf der jeweiligen Muttersprache des Kunden wird normalerweise gerne gehört und sehr geschätzt. Besonders die Körpersprache ist auch ganz bewusst einzusetzen, wenn die Kommunikation schwer fällt. Gelingt es Ihnen nicht sich mit einem Kunden zu verständigen, sollten sie unbedingt einen anderen Mitarbeiter zur Hilfe holen.

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