Whisky (Warenkunde)

Whisky gehört zur Getränkeart der Spirituosen. Whisky wird in einem langwierigen Prozess, unter anderem mindestens dreijährige Lagerzeit, in speziellen Holzfässern hergestellt. Viele Charakteristika des Whisky haben sich im Lauf der Geschichte eingeprägt und wurden später gesetzlich verankert um die Qualität sicherzustellen (zum Beispiel muss Whisky einen Mindestalkoholgehalt von 15 Prozent, aufweisen etc.). Im Volksmund werden Spirituosen im allgemeinen oft auch als Schnaps bezeichnet. 

Die Ursprünge

Die Ursprünge des Whiskys gehen bis in das Mittelalter zurück, als erstmals der für die Whisky Herstellung wichtige Prozess des „Destillierens“ angewandt wurde. Whisky trug früher auch die Bezeichnungen «Aqua Ardens» oder «Brennendes Wasser» und verblüffte viele Lebensmittelchemiker. Zu jener Zeit wurde vor allem mit der Herstellung von Medizin experimentiert. Die Industrialisierung des Whisky stellte sich erst viel später im frühen 19. Jahrhundert ein und hatten ihre ersten kommerziellen Anfänge in Schottland.

Die Herstellung

Die Herstellung des Whisky ist ein komplexer Prozess. Gleich vorweg gesagt gibt es drei bedeutende Faktoren die ausschlaggebend für die Qualität und den Geschmack des Whiskys sind. Erstens die Art der verwendeten Rohstoffe, zweitens der Herstellungsprozess und drittens die Fassreifung selbst. 

Die Rohstoffe

Als wichtigste Rohstoffe gelten Wasser und Getreide. Für beides gelten klar festgelegte Qualitätskriterien. Gerste etwa gilt als Hauptgeschmacksgeber des Whisky und es eignet sich nur ein ganz kleiner Teil der Ernte für die Whisky Herstellung (zum Beispiel erfolgt zunächst eine Einteilung der Ernte in Qualitätskriterien von 1 bis 9 wobei nur die Klasse 1 – 3 überhaupt in Frage kommt, und davon sind in der Regel nur 20 Prozent brauchbar). Ähnliche Kriterien gelten für das Wasser. Der Zugang zum „richtigen“ Wasser ist auch meist der Grund für die Standortwahl einer Brennerei.

Der Herstellungsprozess

Der Herstellungsprozess bei der Whiskybrennerei ist komplex aber vor allem langwierig. Dies wird zum Beispiel auch in vielen Werbespots von Jack Daniels veranschaulicht. Die Herstellung beginnt mit dem Mälzen wo die Gerste befeuchtet und zum Keimen gebracht wird und so das Malz entsteht. Durch den anschließenden Maischvorgang wird das Malz zu Schrot verarbeitet. Beim folgenden  Maischen wird die Stärke durch Enzyme in Malzzucker umgewandelt. Danach erfolgt der Vorgang der Gärung, der Bierbrauern bekannt sein dürfte, wo Maische entsteht (allerdings durch Erlaub von einer höheren Keimzahl mit höherem Alkoholgehalt).

Der Destilliervorgang

Der eigentliche Destilliervorgang geschieht vor der abschließenden Lagerung. Den Kern bildet der Brennvorgang deren Zweck es ist, den Alkohol sowie den Großteil der Geruchs- und Geschmacksstoffe vom Wasser zu trennen und zu konzentrieren.

Die Lagerung

Die nachfolgende Lagerung (=Fassreifung) ist für viele Whiskybrenner das wichtigste Detail überhaupt und für 60 bis 80 Prozent des Geschmacks verantwortlich. Deshalb wird auf die Auswahl der Fässer großen Wert gelegt.

Whisky im Einzelhandel 

Whisky ist unter verschiedenen Bezeichnungen im Handel erhältlich. Unterschieden wird dabei in der Regel nach der Getreideart aus der der Whisky hergestellt wird.

So sind zum Beispiel sehr beliebt sogenannte „Blended Whiskys“ die aus den Fässern unterschiedlicher Destillerien zusammengemixt sind. Weitere Sorten sind etwa „grain“ (Weizen),  Rye (Roggen) oder „Corn“ (Mais).

Wichtige Anbaugebiete

Allgemein wird das schottische Hochlandgebiet als das wichtigste Whiskyanbaugebiet betrachtet. Von den ca. 100 schottischen aktiven Brennereien (viele andere sind stillgelegt) befinden sich über 50% in den schottischen „highlands“. Die Brennerein selbst sind fast ausschliesslich in der Küstenregion angesiedelt. Das rauhe Klima birgt ideale Bedingungen. Die Whiskys haben in der Regel ein sehr komplexes Aroma und einen leicht herben und würzigen Geschmack.

Weitere bedeutende Anbaugebiete befinden sich in Irland, Kanada, den USA (zum Beispiel Jack Daniels aus Tennessee) oder in Japan. Beispielsweise eine bekannte Marke aus den USA ist der „Four Roses Bourbon“.  Als Bourbon wird ein Whisky dann bezeichnet wenn er aus mindestens 51 % Mais hergestellt wird. Der wohl bekannteste Whisky aus Kanada ist der „Black Velvet“, der vor allem einen Ruf als „Offiziersgetränk“ aus dem zweiten Weltkrieg hat.

Statistik

Zum Abschluss noch einige statistische Daten. Um sich eine Vorstellung davon zu machen wie viel Whisky verkauft wird, werden folgende Daten herangezogen. Zum Beispiel in Deutschland wurden im Jahr 2010 etwa 64 Millionen Flaschen (zu je 0,7 l) abgesetzt. Wenn man dies auf den Pro-Kopf-Verbrauch eines deutschen Bürgers umlegt so trinkt im Schnitt jeder von uns pro Jahr etwa 0,5 Liter Whisky.