Kaufmann im Einzelhandel

Ein Beitrag zum Ausbildungsberuf 


Mit diesem Beitrag möchte ich Sie als ausgelernter Kaufmann im Einzelhandel aus meiner Sicht über den Ausbildungsberuf informieren. Vielleicht überlegen Sie, eine Ausbildung im Einzelhandel anzutreten, sind bereits in der Ausbildung, sind ein Elternteil, sind Ausbilder, sind Berufsschullehrer, sind Geschäftsführer und wollen sich informieren.


Informationen zum Ausbildungsberuf

Dauer der Ausbildung: Regulär 3 Jahre (Verkürzung möglich)

Schulische Voraussetzung: Hauptschulabschluss, teilweise die Mittlere Reife

Rahmen: Duales Ausbildungssystem (Betrieb und Berufsschule)

Arbeitszeiten: Nach gesetzlichen, gewerkschaftlichen und betrieblichen Regelungen bestimmt. Bestenfalls sollten Sie flexibel und rund um die Uhr einsetzbar sein.


Nach der Ausbildung

Viele Betriebe bilden Kaufleute im Einzelhandel mit dem Ziel aus, um später Führungskräfte aus eigenen Reihen zu haben. Ausgelernt stehen Ihnen als Kaufmann/-frau im Einzelhandel vielfältige Möglichkeiten offen.


Verdienst

Bestenfalls läuft Ihr Ausbildungsvertrag unter einem geltenden Tarifvertrag. So ist ein Mindestlohn tariflich festgelegt.

Erstes Ausbildungsjahr: ca. 560 bis 630 Euro brutto 

Zweites Ausbildungsjahr: ca. 620 Euro bis 700 Euro brutto 

Drittes Ausbildungsjahr: ca. 720 bis 800 Euro brutto

Teilweise sind über dem Bruttoeinkommen hinaus zusätzliche Verdienste durch Mehrarbeit, Prämien usw. möglich.


Die Tätigkeit

Die Kernaufgabe des Ausbildungsberufs ist das Verkaufen von Produkten (Waren und Dienstleistungen). Daraus folgt, dass der Ausbildungsberuf fast überall dort angeboten werden darf, wo Waren und Dienstleistungen zum Verkauf angeboten werden. Häufig wird der Ausbildungsberuf in Supermärkten, Verbrauchermärkten, SB-Warenhäusern, Fachgeschäften, Spezialgeschäften, Kiosken und im Versandhandel angeboten.

Die Aufgabenbereiche der Azubis sind sehr breit gefächert. Weil in diversen Betrieben Kaufleute im Einzelhandel ausgebildet werden, sind die Tätigkeiten der Azubis sehr vielfältig. Sie sollten stets selber ansprechen, wenn Sie eine neue Tätigkeit erlernen und ausüben möchten. Sprechen Sie den Punkt Tätigkeiten nach Möglichkeit direkt in Ihrem Vorstellungsgespräch an.


Der richtige Betrieb

Sie sollten sich mit dem Betrieb und den angebotenen Produkten identifizieren. Sie könnten den Betrieb vor Ihrer Bewerbung als Kunde besuchen und sich dabei vorstellen, daß Sie dort arbeiten. Welche Emotionen löst dies bei Ihnen aus? 


Die richtige Berufsschule

Für diese Entscheidung empfehle ich Ihnen die gleiche Herangehensweise, wie bei der Entscheidung für den richtigen Betrieb. Besuchen Sie die Schule und stellen sie sich vor, sie wären dort Schüler. Welche Emotionen löst dies bei Ihnen aus? 

Die Berufsschule wird Ihnen von der IHK (Industrie- und Handelskammer) zugewiesen. Falls Sie eine bestimmte Berufsschule besuchen möchten, sollten Sie das so früh wie möglich Ihrem Arbeitgeber und der IHK mitteilen. Grundsätzlich ist eine Änderung möglich.


Die Prüfungen

Das Prüfungsergebnis setzt sich aus insgesamt drei Prüfungsterminen zusammen.


Die Zwischenprüfung

Zur Zwischenprüfung werden alle Auszubildenden vor dem Ende des zweiten Lehrjahrs von der IHK eingeladen. Es wird ein Aufgabenbogen vorgelegt, der schriftlich bearbeitet wird. Ihr Zwischenprüfungsergebnis geht nach der aktuellen Regelung mit fünfunddreißig Prozent in Ihr Gesamtprüfungszeugnis ein.


Die Abschlussprüfungen

Zu den Abschlussprüfungen zählen eine schriftliche und eine mündliche Prüfung, welche gemeinsam mit fünfundsechzig Prozent in Ihr Gesamtprüfungszeugnis eingehen. Beim schriftlichen Teil werden praxisbezogene Aufgaben gestellt. In der mündlichen Prüfung halten Sie ein fallbezogenes Fachgespräch mit einer Gruppe von Prüfern.

Die Prüfungen können grundsätzlich von jedem Menschen, der einen gültigen Ausbildungsvertrag erhalten hat, bestanden werden.


Was sollten Sie mitbringen?

Sie sollten gerne mit Menschen zusammenarbeiten und Spaß an Kommunikation haben. Sie sollten Interesse an Wirtschaft und Absatzwirtschaft mitbringen. Bei nicht vorhandenem Interesse oder gar Abneigung rate ich von dem Ausbildungsberuf ab. Interesse an dem Betrieb, gute Kommunikationsfähigkeiten und ein passendes Äußeres sind von Vorteil. Je nach Branche sollten Sie belastbar sein. Motivation, Zuverlässigkeit, Flexibilität (Arbeitszeiten, Wochenenden, Feiertage, Überstundenbereitschaft) und Teamfähigkeit sind von Vorteil.

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